Immissionsschutzbeauftragte/r - Betriebsbeauftragte/r für Immissionsschutz

Staatlich anerkannter und bundesweit gültiger viertägiger Lehrgang zum Erwerb der Fachkunde gemäß § 7 Nr. 2 der 5. BImSchV, als Voraussetzung für die Bestellung als Immissionsschutzbeauftragte/r (§ 53 BImSchG) und für die Anzeige bei der zuständigen Behörde (§ 55 BImSchG)

Der Fachkundelehrgang erfüllt die Vorgaben der 5. BImSchV, Anhang II und ist durch das Regierungspräsidium Darmstadt staatlich anerkannt und somit bundesweit gültig.

Betriebsbeauftragte für Immissionsschutz (Immissions-schutzbeauftragte/r) sind gemäß § 53 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) zu bestellen, wenn die Art und Größe der genehmigungsbedürftigen, emissions-verursachenden Anlagen dies erfordert. Die Bestellung sorgt für die Einhaltung umweltrelevanter Vorschriften und die nachhaltige Überwachung der Emissionen auf Seiten der Anlagenbetreiber.

Die Beauftragung bzw. Bestellung ist vom Betreiber der Anlage schriftlich vorzunehmen und die Tätigkeiten des/der Immissionsschutzbeauftragten sind präzise zu definieren. Die Aufgaben der Immissionsschutzbeauftragten liegen im Wesentlichen in den Bereichen Beratung und Information. Die Beauftragten tragen die Verantwortung für die im Bestellungschreiben festgelegten Aufgaben und Pflichten gegenüber dem Unternehmen und erstatten dem Betreiber jährlich einen Bericht über die getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen hinsichtlich der Entwicklung und Einführung umweltfreundlicher Verfahren und Erzeugnisse. Die Immissionsschutzbeauftragten können Maßnahmen empfehlen, besitzen jedoch keine unmittelbare Weisungsbefugnis gegenüber anderen Mitarbeitenden.

Voraussetzung für die Bestellung zum/zur Immissionsschutzbeauftragten ist u. a. der Erwerb der Fachkunde in einem dafür qualifizierten, staatlich anerkannten Lehrgang gemäß 5. BImSchV.

Mit der Bestellung zum Immissionsschutzbeauftragten genießt die Person einen besonderen Kündigungsschutz, der nur aus wichtigem Grund (§ 58d BImSchG) möglich ist. Im Organigramm wird der Betriebsbeauftragte für Immissionsschutz meist der „Stabsstelle“ zugeordnet. Hauptsächlich agiert er unterstützend und informierend im betrieblichen Umwelt- und Immissionsschutz.

Ziele

  • Erwerb der Fachkunde für die Bestellung als Immissionsschutzbeauftragte/r
  • Erfüllung der gesetzlichen Meldepflichten bei der Aufsichtsbehörde
  • Unterstützung im betrieblichen Umwelt- und Immissionsschutz

Zielgruppe

  • Fach- und Führungskräfte, die Aufgaben in diesem Bereich wahrnehmen und als Betriebsbeauftragte für Immissionsschutz/ Immissionsschutzbeauftragte bestellt werden.
  • Führungskräfte, die Aufgaben in diesem Bereich kontrollieren oder delegieren.
  • Fachkräfte, die am Aufbau von Umweltmanagementsystemen mitwirken und erweiterte Grundkenntnisse zu Anforderungen an den betrieblichen Immissionsschutz benötigen.

Inhalte

  • Einführung in das Bundes-Immissionsschutzgesetz und erlassene Verordnungen
    Begriffsdefinitionen, Systematik, Regelungsinhalte, Verhältnis des deutschen Immissionsrechts zu den europäischen Regelungen, Umsetzungssystematik
  • Aufgaben der Immissionsschutzbeauftragten
    Unternehmenssicht, Theorie und Praxis der Beauftragten, Pflichten, Rechte, Chancen und Hindernisse
  • Energieeinsparung ist Immissionsschutz
    Sparsame und effiziente Verwendung von Energie, Energieeinsparpotenziale in Büro und Produktion
  • TA-Luft – Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft
    Regelungsinhalte, Geltungsbereich, Systematik der Anwendung, Anhänge
  • Emissionsüberwachung und Immissionsminderung
    Eigenüberwachung der Emissionen, Techniken und Praxis der Emissionsüberwachung für Stäube und dampf- bzw. gasförmige Stoffe, Praxis der Emissionsmessung mit Gerätevorführung, Emissionserklärung (11. BImSchV)
  • Umwelterhebliche Eigenschaften von Erzeugnissen, Verfahren zur Wiedergewinnung und Wiederverwertung
  • Emissionsminderungstechniken
  • Haftungsfragen und Verantwortlichkeiten im betrieblichen Umweltschutz
  • Chemische und physikalische Eigenschaften der Stoffe
    Schadstoffarten und -klassen, Wirkung der Schadstoffe auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachgüter
  • Vorbeugender Brandschutz
    Technische und organisatorische Maßnahmen
  • Geräusche, Lärm
    Wirkung auf den Menschen, Definition von akustischen Größen
  • TA-Lärm
    Einschließlich physikalischer Grundlagen, Berechnungen, Beurteilung von Geräuschen, Messtechnik nach TA-Lärm, Durchführung der Messung
  • Erschütterungen
    Wirkung auf den Menschen. Messung und Beurteilung
  • Grundlagen des Abfallrechts, Abfalleinstufung
    Vermeidung sowie ordnungsgemäße und schadstofflose Verwertung von Abfall, Beschreibung möglicher Abfallstoffe (umwelterhebliche Eigenschaften, Mengen und Konzentrationen)
  • Abfallwirtschaft im Kraftwerk
    Thermische Verwertung, Reinigung der Abgase
  • Einsatz von Sekundärbrennstoffen
    Beispiel Zementindustrie, Entstehung und Lagerung von Abfall – Bezug zur 4. BImSchV
  • Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG
    Anlagenbegriff, Vorgespräche
  • Antragsunterlagen, Verfahrensablauf, Rechtsschutz
  • Abwasserprobleme bei BImschG genehmigten Anlagen
    Fallbeispiele, z. B. Wasseraufbereitung für Kühlwasser, Betriebswasser sowie Rauchgasreinigung von Feuerungsanlagen
  • Minderung von Lärmemissionen
    Technische Maßnahmen zur Minderung, planerische Instrumente, baulicher Schallschutz bei Industrieanlagen, Fallbeispiele erläutert anhand von Diapositiven
  • Lärmkarten im gebietsbezogenen Lärmimmissionsschutz

Abschluss

Zertifikat der Umweltinstitut Offenbach GmbH über die Teilnahme am staatlich anerkannten Lehrgang zum Erwerb der Fachkunde des/der Immissionsschutzbeauftragten

Referenten

  • Gerald Römer, Leiter Umwelt und Behörden, Standortmanagement, Evonik Operations GmbH, Darmstadt
  • Dipl.-Ing. Martin Heirich, Müller-BBM GmbH, Gelnhausen
  • Dipl.-Ing. (FH) Guido Fömmel, Technische Hochschule Bingen, Fachbereich 1 - Life Sciences and Engineering
  • Dr. Dipl-Chem. Claudia Hendann, Dreieich
  • Reinhold Petri, Regierungsoberrat a. D., Regierungspräsidium Darmstadt
  • Dipl.-Phys. Andreas Schütte, as Immissionsberatung, Kelkheim
  • Brandinspektor Klaus Disser, Gefahrenabwehr-Schulung GbR, Hainburg
  • Marion Ruppel, Dezernat 42.2 - Kommunale Abfallwirtschaft/Abfallentsorgungsanlagen;
    Regierungspräsidium Gießen
  • Dipl.-Ing. Manfred Szczesny, Merck KGaA
  • Walter Baumann, G+H Schallschutz GmbH, Ludwigshafen
  • Roland Jöckel, Sachverständiger für Schallschutz, Mannheim

Unterrichtszeiten

1. Tag: 10:00 - 17:15 Uhr
2. Tag: 08:30 - 18:00 Uhr
3. Tag: 08:30 - 18:00 Uhr
4. Tag: 08:30 - 16:45 Uhr

Täglich eine Mittags- und zwei Kaffeepausen

Ablaufplan

Ablaufplan
1. Tag
10:00

Einführung in das Bundes-Immissionsschutzgesetz und erlassene Verordnungen
Begriffsdefinitionen, Systematik, Regelungsinhalte

Verhältnis vom deutschen Immissionsrecht zu den euro-päischen Regelungen, Umsetzungssystematik

13:00 Mittagspause
14:00

Aufgaben der Immissionsschutzbeauftragten aus der Sicht des Unternehmens
Theorie und Praxis der Beauftragten: Pflichten, Rechte, Chancen und Hindernisse

15:30 Kaffepause
15:45

Energieeinsparung ist Immissionsschutz
Sparsame und effiziente Verwendung von Energie, Energieeinsparpotenziale in Büro und Produktion

Umwelterhebliche Eigenschaften von Erzeugnissen, Verfahren zur Wiedergewinnung und Wiederverwertung

Dipl.-Ing. MSc. Matthias Hugo, Senior Manager EHS, Grace Europe Holding GmbH, Worms

17:00 Ende des Veranstaltungstages
2. Tag
08:30

TA-Luft: Techn. Anleitung zur Reinhaltung der Luft
Regelungsinhalte, Geltungsbereich, Systematik der Anwendung, Anhänge

10:00 Kaffepause
10:15

Emissionsüberwachung und Immissionsminderung

  • Eigenüberwachung der Emissionen
  • Techniken und Praxis der Emissionsüberwachung für Stäube und dampf- bzw. gasförmige Stoffe
  • Praxis der Emissionsmessung mit GerätevorführungEmissionserklärung (11. BImSchV)

Dipl.-Ing. Martin Heirich, Müller-BBM GmbH, Gelnhausen

12:45 Mittagspause
13:45

Emissionsminderungstechniken

Dipl.-Ing. Guido Fömmel, Fachrichtung Umweltschutz, Fachhochschule Bingen

16:00 Kaffepause
16:15

Haftungsfragen und Verantwortlichkeiten im betrieblichen Umweltschutz

Dr. Manuel Lorenz, KNIERIM LORENZ BREIT Rechtsanwälte, Mainz

18:00 Ende des Veranstaltungstages
3. Tag
08:45

Chemische und Physikalische Eigenschaften der Stoffe

Schadstoffarten und -klassen, Wirkung der Schadstoffe auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachgüter

Dr. Dipl-Chem. Claudia Hendann, Dreieich

10:00 Kaffepause
10:15

Vorbeugender Brand- und Explosionsschutz
Technische und organisatorische Maßnahmen

12:00 Mittagspause
13:15

Geräusche, Lärm

  • Wirkung auf den Menschen; Definition von akustischen Größen
  • TA-Lärm einschließlich physikalischer Grundlagen, Berechnungen, Beurteilung von Geräuschen
  • Messtechnik nach der TA-Lärm, Durchführung der Messung
15:00 Kaffepause
15:15

Erschütterungen
Wirkung auf den Menschen: Messung und Beurteilung

Dipl.-Phys. Andreas Schütte, as Immissionsberatung, Kelkheim

16:00 Kaffepause
16:15

Grundlagen des Abfallrechts, Abfalleinstufung

Vermeidung sowie ordnungsgemäße und schadstofflose Verwertung von Abfall
Beschreibung möglicher Abfallstoffe (umwelterhebliche Eigenschaften, Mengen und Konzentrationen)

Abfallwirtschaft im Kraftwerk
Thermische Verwertung, Reinigung der Abgase

Einsatz von Sekundärbrennstoffen
Bsp. Zementindustrie, Entstehung und Lagerug von Abfall - Bezug zur 4. BImSchV

Dipl.-Ing. Tillmann Küpper, Oberinspektor, Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Umwelt Wiesbaden

18:00 Ende des Veranstaltungstages
4. Tag
00:00 Ende des Veranstaltungstages und Ausgabe der Zertifikate
08:30

Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG
Anlagenbegriff, Vorgespräche

09:50 Kaffepause
10:00

Antragsunterlagen, Verfahrensablauf, Rechtsschutz

Marion Ruppel, Dezernat 42.2 - Kommunale Abfallwirtschaft/Abfallentsorgungsanlagen;
Regierungspräsidium Gießen

11:00 Mittagspause
11:15

Abwasserprobleme bei BImschG genehmigten Anlagen
Fallbeispiele, z. B. Wasseraufbereitung für Kühlwasser, Betriebswasser sowie der Rauchgasreinigung von Feue-rungsanlagen

Dipl.-Ing. Manfred Szczesny, Merck KGaA

12:15 Kaffepause
13:15

Minderung von Lärmemissionen
Technische Maßnahmen zur Minderung, plan. Instrumente,baulicher Schallschutz bei Industrieanlagen, Fallbeispiele

Walter Baumann, G+H Schallschutz GmbH, Ludwigshafen

15:35 Kaffepause
15:45

Lärmkarten im gebietsbezogenen Lärmimmissionsschutz

Roland Jöckel, Sachverständiger für Schallschutz, Mannheim

16:45

Ausgabe der Zertifikate,Lehrgangsende

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Termine

  • Termin ist Live

Seminargebühren

Seminargebühr: 1.290,00 € MwSt.-frei
Gem. § 4 Nr. 21a) bb) Umsatzsteuergesetz
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